IV. INTERNATIONALES BACHFEST HAMBURG
HANSE.BAROCK.NETZWERK
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Johannes-Passion BWV 245
Fassung nach Robert Schumann 1851
Veronika Winter Sopran
Dorothea Zimmermann Alt
Clemens Löschmann Tenor
Raimund Nolte Bass
Bremer Domchor
Bremer Philharmoniker
Tobias Gravenhorst Leitung
Tickets: ab Februar 2026 über diesen Link erhältlich
Veranstalter: St. Petri Domgemeinde Bremen
Robert Schumann legte 1851 in Düsseldorf eine eigene Bearbeitung von Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion BWV 245 vor. Er schätzte sie als „kühner, gewaltiger, poetischer“ als die Matthäus-Passion und formte das Werk behutsam im Sinne der romantischen Ästhetik um. Veraltete Instrumente ersetzte er durch moderne Klangfarben: Die Laute in „Betrachte, meine Seel’“ wich Bratschen und Klarinetten, die Gamben in „Es ist vollbracht“ ersetzte er durch Violas, gestützt von akkordischen Bratschen- und Cellopassagen. Fehlende Harmonien ergänzte er mithilfe generalbassartig geführter Klarinetten; in „Der Held aus Juda siegt mit Macht“ fügte er tief liegende Trompetenfanfaren hinzu – ein Effekt, den Bach in der Passionszeit vermieden hätte. Insgesamt blieb seine Dynamiksetzung jedoch zurückhaltend. Ein Kinderchor von etwa fünfzig Knaben verstärkte die Choräle des großen gemischten Chors mit rund 120 Stimmen. Solisten und Orchester – mit Clara Schumann am Klavier als Continuo-Tasteninstrument – sorgten für eine reich entfaltete Klangfülle. Um das Werk zu straffen, strich Schumann einzelne Sätze, darunter die Bass-Arie „Eilt, ihr angefochtnen Seelen“, sowie einige Rezitative. Mit dieser Fassung verhalf er der lange vernachlässigten Passion zu neuer Aufmerksamkeit und förderte entscheidend die Bach-Renaissance. Moderne Rekonstruktionen, etwa von Oskar Gottlieb Blarr (2000 anlässlich des 7. Düsseldorfer Schumann-Festes) oder dem Kieler Universitätsmusikdirektor Bernhard Emmer, machen Schumanns Version heute wieder erlebbar.
Robert Schumann legte 1851 in Düsseldorf eine eigene Bearbeitung von Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion BWV 245 vor. Er schätzte sie als „kühner, gewaltiger, poetischer“ als die Matthäus-Passion und formte das Werk behutsam im Sinne der romantischen Ästhetik um. Veraltete Instrumente ersetzte er durch moderne Klangfarben: Die Laute in „Betrachte, meine Seel’“ wich Bratschen und Klarinetten, die Gamben in „Es ist vollbracht“ ersetzte er durch Violas, gestützt von akkordischen Bratschen- und Cellopassagen. Fehlende Harmonien ergänzte er mithilfe generalbassartig geführter Klarinetten; in „Der Held aus Juda siegt mit Macht“ fügte er tief liegende Trompetenfanfaren hinzu – ein Effekt, den Bach in der Passionszeit vermieden hätte. Insgesamt blieb seine Dynamiksetzung jedoch zurückhaltend. Ein Kinderchor von etwa fünfzig Knaben verstärkte die Choräle des großen gemischten Chors mit rund 120 Stimmen. Solisten und Orchester – mit Clara Schumann am Klavier als Continuo-Tasteninstrument – sorgten für eine reich entfaltete Klangfülle. Um das Werk zu straffen, strich Schumann einzelne Sätze, darunter die Bass-Arie „Eilt, ihr angefochtnen Seelen“, sowie einige Rezitative. Mit dieser Fassung verhalf er der lange vernachlässigten Passion zu neuer Aufmerksamkeit und förderte entscheidend die Bach-Renaissance. Moderne Rekonstruktionen, etwa von Oskar Gottlieb Blarr (2000 anlässlich des 7. Düsseldorfer Schumann-Festes) oder dem Kieler Universitätsmusikdirektor Bernhard Emmer, machen Schumanns Version heute wieder erlebbar.
IV. INTERNATIONALES BACHFEST HAMBURG
HANSE.BAROCK.NETZWERK
Launiges Bühnenspiel auf den Spuren der Europareise des jungen Fürst Leopold von Anhalt-Köthen 1710 mit Werken von u.a. J.S. Bach, Gottfried Finger, G. F. Händel und Jean Baptiste Lully.
Peter Bieringer Sprecher
Christoph Heidemann Barockvioline
Anke Dennert Cembalo
Simone Eckert Viola da Gamba und Leitung
Tickets: € 15 I 10 erm. an der Abendkasse
Veranstalter: Hamburger Ratsmusik
Drei Jahre mit Kutsche und Schiff durch halb Europa, 200 Seiten Reisetagebuch, 300 Seiten Rechnungen, astronomische Ausgaben in Höhe von 55.749 Talern – ein Drittel mehr als der gesamte Jahreshaushalt des Fürstentums: Der 17-jährige Fürst Leopold von Anhalt-Köthen würde heute für Schlagzeilen sorgen! Auf seiner Kavalierstour 1710 sammelt er politische, soziokulturelle und ganz nebenbei andere „Lebenserfahrungen“. Er erwirbt unterwegs Antiquitäten, Kunstwerke, Kuriositäten, aber auch Musikdrucke aus England, Italien und Frankreich für seinen kleinen Hof in Köthen. Was davon mag später Johann Sebastian Bach während seiner Amtszeit dort inspiriert haben?
Das Ensemble Hamburger Ratsmusik unter der Leitung von Simone Eckert bringt zusammen mit Peter Bieringer als Rezitator die originalen Textdokumente und die musikalischen Eindrücke dieser Europareise in einem launigen Bühnenspiel zusammen.
Drei Jahre mit Kutsche und Schiff durch halb Europa, 200 Seiten Reisetagebuch, 300 Seiten Rechnungen, astronomische Ausgaben in Höhe von 55.749 Talern – ein Drittel mehr als der gesamte Jahreshaushalt des Fürstentums: Der 17-jährige Fürst Leopold von Anhalt-Köthen würde heute für Schlagzeilen sorgen! Auf seiner Kavalierstour 1710 sammelt er politische, soziokulturelle und ganz nebenbei andere „Lebenserfahrungen“. Er erwirbt unterwegs Antiquitäten, Kunstwerke, Kuriositäten, aber auch Musikdrucke aus England, Italien und Frankreich für seinen kleinen Hof in Köthen. Was davon mag später Johann Sebastian Bach während seiner Amtszeit dort inspiriert haben?
Das Ensemble Hamburger Ratsmusik unter der Leitung von Simone Eckert bringt zusammen mit Peter Bieringer als Rezitator die originalen Textdokumente und die musikalischen Eindrücke dieser Europareise in einem launigen Bühnenspiel zusammen.