Frauen in einer reinen Männerwelt
Ein reines Frauenorchester mit internationalem Renommee zu einer Zeit, als Frauen in der Musik eigentlich verboten waren und auch die hohen Stimmen von Kastraten gesungen wurden?
Der italienische Komponist und Violinist Antonio Vivaldi wurde 1678 in Venedig geboren.
Als Sohn eines Violonisten bekam Vivaldi schon früh Geigenunterricht.
Mit 25 Jahren wurde er Musiklehrer im «Ospedale della Pietà», einem Waisenhaus für junge Mädchen. Dort gab er seinen Schülerinnen von klein auf täglich Musikunterricht. Die meisten Mädchen konnten dadurch zwei bis drei Instrumente spielen und waren ebenso vertraut mit Solo-Gesang. Vivaldi blieb 1716 an der Schule, wo er nicht nur unterrichtete, sondern auch Konzerte und Oratorien für die wöchentlich stattfindenden Aufführungen komponierte. Das Orchester des Ospedale erlangte bald einen legendären, über die Landesgrenzen hinausreichenden Ruf und lockte zahlreiche Italienreisende an.
«Die bemerkenswerteste Musik hier in Venedig ist die der Hospitäler“, berichtet der französische Gelehrte Charles de Brosses in einem Brief vom August 1739. „Es gibt deren vier, alle werden bewohnt von unehelichen Töchtern oder Waisenmädchen, oder solchen, die ihre Eltern nicht aufzuziehen im Stande sind. Sie werden auf Kosten des Staates erzogen, und man bildet sie dazu aus, in der Musik zu glänzen. Sie singen wie die Engel, und spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, kurz, kein Instrument ist so groß, dass es ihnen Angst machen würde. Sie leben zurückgezogen wie Nonnen. Bei jedem Konzert wirken ungefähr 40 von ihnen mit. Ich versichere Ihnen, es gibt nichts Reizenderes als den Anblick einer hübschen jungen Nonne, im weißen Habit und mit einem Granatapfelsträußchen hinter dem Ohr, die ein Orchester leitet und mit größter Anmut und Präzision den Takt schlägt.» Der erotisierende Effekt derartiger Frauen-Konzerte zeigt sich auch darin, dass eine nicht unerhebliche Anzahl männlicher Konzertbesucher diese Veranstaltungen zur Brautschau nutzen.
Derartige Darstellungen von Mädchen und jungen Frauen als zugleich talentierte Musikerinnen und Objekte männlicher Begierde offenbart eine tief verwurzelte patriarchale Sichtweise. Der männliche Blick reduziert die weibliche Gestalt auf eine Projektionsfläche für Fantasien – eine Wahrnehmung, die zu Vivaldis Zeiten durch die Inszenierung der Mädchen in den Konzerten des Ospedale della Pietà, wo sie hinter Metallgittern spielen mussten, noch verstärkt wurde. Vor diesem Hintergrund soll in dem Konzert die künstlerische Leistung der jungen Frauen in den Mittelpunkt gestellt und gewürdigt werden.
Frauen in einer reinen Männerwelt
Ein reines Frauenorchester mit internationalem Renommee zu einer Zeit, als Frauen in der Musik eigentlich verboten waren und auch die hohen Stimmen von Kastraten gesungen wurden?
Der italienische Komponist und Violinist Antonio Vivaldi wurde 1678 in Venedig geboren.
Als Sohn eines Violonisten bekam Vivaldi schon früh Geigenunterricht.
Mit 25 Jahren wurde er Musiklehrer im «Ospedale della Pietà», einem Waisenhaus für junge Mädchen. Dort gab er seinen Schülerinnen von klein auf täglich Musikunterricht. Die meisten Mädchen konnten dadurch zwei bis drei Instrumente spielen und waren ebenso vertraut mit Solo-Gesang. Vivaldi blieb 1716 an der Schule, wo er nicht nur unterrichtete, sondern auch Konzerte und Oratorien für die wöchentlich stattfindenden Aufführungen komponierte. Das Orchester des Ospedale erlangte bald einen legendären, über die Landesgrenzen hinausreichenden Ruf und lockte zahlreiche Italienreisende an.
«Die bemerkenswerteste Musik hier in Venedig ist die der Hospitäler“, berichtet der französische Gelehrte Charles de Brosses in einem Brief vom August 1739. „Es gibt deren vier, alle werden bewohnt von unehelichen Töchtern oder Waisenmädchen, oder solchen, die ihre Eltern nicht aufzuziehen im Stande sind. Sie werden auf Kosten des Staates erzogen, und man bildet sie dazu aus, in der Musik zu glänzen. Sie singen wie die Engel, und spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, kurz, kein Instrument ist so groß, dass es ihnen Angst machen würde. Sie leben zurückgezogen wie Nonnen. Bei jedem Konzert wirken ungefähr 40 von ihnen mit. Ich versichere Ihnen, es gibt nichts Reizenderes als den Anblick einer hübschen jungen Nonne, im weißen Habit und mit einem Granatapfelsträußchen hinter dem Ohr, die ein Orchester leitet und mit größter Anmut und Präzision den Takt schlägt.» Der erotisierende Effekt derartiger Frauen-Konzerte zeigt sich auch darin, dass eine nicht unerhebliche Anzahl männlicher Konzertbesucher diese Veranstaltungen zur Brautschau nutzen.
Derartige Darstellungen von Mädchen und jungen Frauen als zugleich talentierte Musikerinnen und Objekte männlicher Begierde offenbart eine tief verwurzelte patriarchale Sichtweise. Der männliche Blick reduziert die weibliche Gestalt auf eine Projektionsfläche für Fantasien – eine Wahrnehmung, die zu Vivaldis Zeiten durch die Inszenierung der Mädchen in den Konzerten des Ospedale della Pietà, wo sie hinter Metallgittern spielen mussten, noch verstärkt wurde. Vor diesem Hintergrund soll in dem Konzert die künstlerische Leistung der jungen Frauen in den Mittelpunkt gestellt und gewürdigt werden.
Am 8. März jährt sich zum 50. Mal der Internationale Frauentag der UN. Unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Ursula von der Leyen, der Präsidentin der Europäischen Kommission, findet in der Laeiszhalle im Rahmen eines großen Festkonzerts ein Festakt von UN Women Deutschland zum 50. Jahrestag dieser Frauenbewegung statt, der für alle Bürgerinnen und Bürger offen ist. Nie zuvor waren Frauen so sichtbar und auch so erfolgreich wie heute. Auch in den Künsten hat ein Wandel stattgefunden. Für viele Menschen hat die Ungleichbehandlung von Frauen und Mädchen weltweit und bis heute aber eine existentielle Bedeutung – weit über die bisweilen immer noch schwierige Situation von Künstlerinnen hinaus.
Im Rahmen eines kurzen Festvortrags wird an diesem Abend auf die vielerorts immer noch bedrohliche Situation von Frauen und Mädchen weltweit aufmerksam gemacht und wichtige Meilensteine der Arbeit von UN Women vorgestellt werden.
Im sich anschließenden Festkonzert werden herausragende Werke dreier international renommierter Komponistinnen der Romantik und Moderne zu hören sein. Lassen Sie sich in opulente und fantastische Klangwelten entführen und seien Sie bei diesem historisch bedeutsamen Abend dabei!
Kooperationspartner für den Festakt und das Festkonzert ist der NDR Kultur.
Am 8. März jährt sich zum 50. Mal der Internationale Frauentag der UN. Unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Ursula von der Leyen, der Präsidentin der Europäischen Kommission, findet in der Laeiszhalle im Rahmen eines großen Festkonzerts ein Festakt von UN Women Deutschland zum 50. Jahrestag dieser Frauenbewegung statt, der für alle Bürgerinnen und Bürger offen ist. Nie zuvor waren Frauen so sichtbar und auch so erfolgreich wie heute. Auch in den Künsten hat ein Wandel stattgefunden. Für viele Menschen hat die Ungleichbehandlung von Frauen und Mädchen weltweit und bis heute aber eine existentielle Bedeutung – weit über die bisweilen immer noch schwierige Situation von Künstlerinnen hinaus.
Im Rahmen eines kurzen Festvortrags wird an diesem Abend auf die vielerorts immer noch bedrohliche Situation von Frauen und Mädchen weltweit aufmerksam gemacht und wichtige Meilensteine der Arbeit von UN Women vorgestellt werden.
Im sich anschließenden Festkonzert werden herausragende Werke dreier international renommierter Komponistinnen der Romantik und Moderne zu hören sein. Lassen Sie sich in opulente und fantastische Klangwelten entführen und seien Sie bei diesem historisch bedeutsamen Abend dabei!
Kooperationspartner für den Festakt und das Festkonzert ist der NDR Kultur.
Muss man überhaupt noch darüber sprechen? Über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, im Beruf und in der Musik? Allerdings! Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist zwar Gesetz, aber noch nicht überall Realität. Es gibt wohl kaum eine bessere Gelegenheit als anlässlich des Weltfrauentages darüber zu sprechen. Seit 1911 wird er begangen, seit 50 Jahren ist er offiziell von der UN anerkannt. Grund genug für die Bremer Philharmoniker, sich diesem Thema zu widmen – in Wort und Ton. Mit Konstantia Gourzi ist eine der derzeit profiliertesten Dirigentinnen und Komponistinnen auf dem Podium vertreten, die mit Intendant Guido Gärtner und dem Dirigenten Hansjörg Albrecht über das Selbstverständnis, die Bedeutung und die Sichtbarkeit von Frauen in der Musik diskutieren wird. Musikalisch wird Gourzi u.a. mit ihrem von Caspar David Friedrich inspirierten Stück „Mondaufgang am Meer“ zu erleben sein, Albrecht im Anschluss mit der wunderschönen, romantischen Messe von Ethel Smyth. Die war eine der Vorkämpferinnen ihrer Profession – in einer Zeit, in der das noch alles andere als selbstverständlich war.
Muss man überhaupt noch darüber sprechen? Über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, im Beruf und in der Musik? Allerdings! Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist zwar Gesetz, aber noch nicht überall Realität. Es gibt wohl kaum eine bessere Gelegenheit als anlässlich des Weltfrauentages darüber zu sprechen. Seit 1911 wird er begangen, seit 50 Jahren ist er offiziell von der UN anerkannt. Grund genug für die Bremer Philharmoniker, sich diesem Thema zu widmen – in Wort und Ton. Mit Konstantia Gourzi ist eine der derzeit profiliertesten Dirigentinnen und Komponistinnen auf dem Podium vertreten, die mit Intendant Guido Gärtner und dem Dirigenten Hansjörg Albrecht über das Selbstverständnis, die Bedeutung und die Sichtbarkeit von Frauen in der Musik diskutieren wird. Musikalisch wird Gourzi u.a. mit ihrem von Caspar David Friedrich inspirierten Stück „Mondaufgang am Meer“ zu erleben sein, Albrecht im Anschluss mit der wunderschönen, romantischen Messe von Ethel Smyth. Die war eine der Vorkämpferinnen ihrer Profession – in einer Zeit, in der das noch alles andere als selbstverständlich war.
Unorthodox und die musikalischen Gesetze bewegend! So wurde und wird Carl Philipp Emanuel Bachs Musik bis heute in der musikalisch-gebildeten Welt wahrgenommen. Seine Musik ist stürmisch und extravagant und immer vom Gefühl her gedacht. Und so ist es auch kein Wunder, dass Carl Philipp Emanuel Bach für Textvertonungen wie Oratorien und Lieder eine besondere Dichtung benötigt.
So beschließt Emanuel Bach die Rezitative, die für gewöhnlich dem Evangelientext entsprachen, frei nachdichten zu lassen, so dass sich anhand dieser neuen poetischen Sprache eine ebenso bildhafte und einfühlsame Musiksprache entfalten kann. Er wählt dafür keine andere als die Schriftstellerin Marie Luise Karsch, eine Schriftstellerin, die für die Leidenschaftlichkeit und kühne Fantasie ihrer Verse bekannt war.
Allerdings zieht die ganze Anlage des Programms gewisse Folgen für Emanuel Bach nach sich. Nicht nur der unüblichen Textgrundlage wegen, sondern auch, weil nicht nur Sänger sondern auch Sängerinnen bei der ersten Aufführung zum Einsatz kommen sollen. Eine Aufführung seines neuen Werkes in den Hauptkirchen war nicht denkbar.
Das Konzert wird daher in die Kirche des Zucht- und Spinnhauses, einem Armenhaus und Gefängnis gelegt. Und er wird die Aufführungen in den kommenden Jahren dort jährlich wiederholen.
Zum Eröffnungskonzert des diesjährigen Internationalen Bachfest Hamburg erklingt Carl Philipp Emanuel Bachs für Hamburg geschriebenes Passionsoratorium Die letzten Leiden des Erlösers mit dem Spezialensemble für historische Aufführungspraxis Concerto Köln. Gemeinsam mit dem Abschlusskonzert am Ostersonntag bildet es den thematischen Bogen dieses Bachfests rund um Passion und Auferstehung.
Unorthodox und die musikalischen Gesetze bewegend! So wurde und wird Carl Philipp Emanuel Bachs Musik bis heute in der musikalisch-gebildeten Welt wahrgenommen. Seine Musik ist stürmisch und extravagant und immer vom Gefühl her gedacht. Und so ist es auch kein Wunder, dass Carl Philipp Emanuel Bach für Textvertonungen wie Oratorien und Lieder eine besondere Dichtung benötigt.
So beschließt Emanuel Bach die Rezitative, die für gewöhnlich dem Evangelientext entsprachen, frei nachdichten zu lassen, so dass sich anhand dieser neuen poetischen Sprache eine ebenso bildhafte und einfühlsame Musiksprache entfalten kann. Er wählt dafür keine andere als die Schriftstellerin Marie Luise Karsch, eine Schriftstellerin, die für die Leidenschaftlichkeit und kühne Fantasie ihrer Verse bekannt war.
Allerdings zieht die ganze Anlage des Programms gewisse Folgen für Emanuel Bach nach sich. Nicht nur der unüblichen Textgrundlage wegen, sondern auch, weil nicht nur Sänger sondern auch Sängerinnen bei der ersten Aufführung zum Einsatz kommen sollen. Eine Aufführung seines neuen Werkes in den Hauptkirchen war nicht denkbar.
Das Konzert wird daher in die Kirche des Zucht- und Spinnhauses, einem Armenhaus und Gefängnis gelegt. Und er wird die Aufführungen in den kommenden Jahren dort jährlich wiederholen.
Zum Eröffnungskonzert des diesjährigen Internationalen Bachfest Hamburg erklingt Carl Philipp Emanuel Bachs für Hamburg geschriebenes Passionsoratorium Die letzten Leiden des Erlösers mit dem Spezialensemble für historische Aufführungspraxis Concerto Köln. Gemeinsam mit dem Abschlusskonzert am Ostersonntag bildet es den thematischen Bogen dieses Bachfests rund um Passion und Auferstehung.
Aftershowparty
Mozart Jam Session meets cpe@Bach
Offene Aftershowparty zum Zuhören oder Mitmachen. Seid dabei, wenn sich Mozart und Carl Philipp zum Auftakt des Festivals musikalisch fantasierend begegnen.
Eintritt frei.
Komm in die Gänge! ≫Er ist der Vater, wir sind die Buben≪ , soll Mozart einmal über den älteren Carl Philipp Emanuel Bach gesagt haben. Zur Mozart Jam Session begegnen sich die beiden nun endlich und improvisieren um die Wette. Alles ist möglich bei der Mozart Jam Session in der Atmosphäre der legendären Fabrique im Hamburger Gängeviertel. Einfach Instrumente mitbringen oder sich vor Ort welche schnappen und loslegen – die ganze Nacht lang, ohne Nachbarn, die irgendwann an die Decke klopfen! Instrumente und Noten sind genug vorhanden, was und wie gespielt wird, entscheiden wir spontan – Jam Session eben.
Komm in die Gänge! ≫Er ist der Vater, wir sind die Buben≪ , soll Mozart einmal über den älteren Carl Philipp Emanuel Bach gesagt haben. Zur Mozart Jam Session begegnen sich die beiden nun endlich und improvisieren um die Wette. Alles ist möglich bei der Mozart Jam Session in der Atmosphäre der legendären Fabrique im Hamburger Gängeviertel. Einfach Instrumente mitbringen oder sich vor Ort welche schnappen und loslegen – die ganze Nacht lang, ohne Nachbarn, die irgendwann an die Decke klopfen! Instrumente und Noten sind genug vorhanden, was und wie gespielt wird, entscheiden wir spontan – Jam Session eben.
Führungen & Pop-Up-Konzerte
Eintritt 11€ / ermäßigt 8€
Kinder bis 12 Jahre frei
Klavierwerke von Schostakowitsch, Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach.
Eintritt frei. Spenden erbeten.
In Kooperation mit dem Bechstein Centrum Hamburg
Anlässlich des 50. Todesjahres von Dmitri Schostakowitsch präsentiert das Internationale Bachfest Hamburg 2025 eine außergewöhnliche Begegnung der Komponisten Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach und Dmitri Schostakowitsch. Im Konzert stellt der Pianist Konstantin Lukinov Auszüge aus Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen Teilen von Bachs Wohltemperiertem Klavier gegenüber. Schostakowitsch, der Bachs Musik verehrte, erklärte, er spiele täglich ein Werk von Bach. Besonders das Wohltemperierte Klavier faszinierte ihn und er versuchte, die »fantastische Tradition« Bachs fortzuführen. So entstand bereits in seiner Studienzeit ein erster Versuch, einen ähnlichen Zyklus zu schaffen, der jedoch scheiterte. Um 1950/51 komponierte Schostakowitsch schließlich ein modernes Wohltemperiertes Klavier, das Bachs Einfluss widerspiegelt.
Das Konzertprogramm wird durch zwei Fantasien von Carl Philipp Emanuel Bach ergänzt, die eine Brücke zwischen barocker Strenge und empfindsamer Ausdruckskraft schlagen und einen Dialog zwischen den Werken der drei Komponisten entstehen lassen, der Tradition und Innovation vereint.
Anlässlich des 50. Todesjahres von Dmitri Schostakowitsch präsentiert das Internationale Bachfest Hamburg 2025 eine außergewöhnliche Begegnung der Komponisten Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach und Dmitri Schostakowitsch. Im Konzert stellt der Pianist Konstantin Lukinov Auszüge aus Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen Teilen von Bachs Wohltemperiertem Klavier gegenüber. Schostakowitsch, der Bachs Musik verehrte, erklärte, er spiele täglich ein Werk von Bach. Besonders das Wohltemperierte Klavier faszinierte ihn und er versuchte, die »fantastische Tradition« Bachs fortzuführen. So entstand bereits in seiner Studienzeit ein erster Versuch, einen ähnlichen Zyklus zu schaffen, der jedoch scheiterte. Um 1950/51 komponierte Schostakowitsch schließlich ein modernes Wohltemperiertes Klavier, das Bachs Einfluss widerspiegelt.
Das Konzertprogramm wird durch zwei Fantasien von Carl Philipp Emanuel Bach ergänzt, die eine Brücke zwischen barocker Strenge und empfindsamer Ausdruckskraft schlagen und einen Dialog zwischen den Werken der drei Komponisten entstehen lassen, der Tradition und Innovation vereint.
Eintritt frei. Spenden erbeten.
»... an die Stelle des seligen Herrn Kapellmeisters Telemanns!«, seines gerade gestorbenen Patenonkels, tritt im Jahr 1768 der bereits 54-jährige Carl Philipp Emanuel Bach. Nach dreißig Jahren als Cembalist am Preußischen Hof lockt ihn – mehr noch als die Nachfolge seines Patenonkels – in erster Linie der Status des freien bürgerlichen Künstlers ins Hamburger Amt.
In diesem Konzert begegnen sich nun Onkel und Neffe musikalisch und treten in ein innermusikalisches Gespräch.
Mit der Hamburger Ratsmusik ist ein Ensemble an Bord, welches auf ein halbes Jahrtausend Musikgeschichte in Hamburg zurückblickt. Die Klanglichkeit ihrer seltenen, mehr als 300 Jahre alten Instrumente fasziniert und inspiriert!
»... an die Stelle des seligen Herrn Kapellmeisters Telemanns!«, seines gerade gestorbenen Patenonkels, tritt im Jahr 1768 der bereits 54-jährige Carl Philipp Emanuel Bach. Nach dreißig Jahren als Cembalist am Preußischen Hof lockt ihn – mehr noch als die Nachfolge seines Patenonkels – in erster Linie der Status des freien bürgerlichen Künstlers ins Hamburger Amt.
In diesem Konzert begegnen sich nun Onkel und Neffe musikalisch und treten in ein innermusikalisches Gespräch.
Mit der Hamburger Ratsmusik ist ein Ensemble an Bord, welches auf ein halbes Jahrtausend Musikgeschichte in Hamburg zurückblickt. Die Klanglichkeit ihrer seltenen, mehr als 300 Jahre alten Instrumente fasziniert und inspiriert!
Bekannte und unbekannte Bachchoräle zum Mitsingen und Zuhören. Lassen Sie sich mitreißen und werden Sie Teil der Bachfamilie.
Eintritt frei. Spenden erbeten.
Singen für alle! Das Singen ist die ureigenste und elementarste Kommunikationsform des Menschen. Von den Anfängen des Menschen an äußerst sich der Mensch musikalisch – singend oder trommelnd. Diese elementare Form der Kommunikation liegt auch der Bach‘schen Musik zu Grunde. Bachs Musik spricht eine universale Sprache. Bach ist Anfang und Ende, Bach berührt und trifft in den Menschen. Der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg sucht wie schon sein Namensgeber mit seiner Musik die Nähe zu Menschen. Dabei geht es um Begegnungen von Menschen. Menschen aus verschiedensten Milieus, Quartieren und Identitäten treffen einander und öffnen sich in der Musik. Die Musik kommentiert dabei, hilft zu verbinden und zusammenzuführen, um gemeinsame verbindende Erfahrungen zu machen und Grenzen verschwinden zu lassen. Seien Sie dabei, singen Sie mit dem renommierten Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg und Hansjörg Albrecht die schönsten Bachchoräle und werden Sie Teil der Bachfamilie!
Singen für alle! Das Singen ist die ureigenste und elementarste Kommunikationsform des Menschen. Von den Anfängen des Menschen an äußerst sich der Mensch musikalisch – singend oder trommelnd. Diese elementare Form der Kommunikation liegt auch der Bach‘schen Musik zu Grunde. Bachs Musik spricht eine universale Sprache. Bach ist Anfang und Ende, Bach berührt und trifft in den Menschen. Der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg sucht wie schon sein Namensgeber mit seiner Musik die Nähe zu Menschen. Dabei geht es um Begegnungen von Menschen. Menschen aus verschiedensten Milieus, Quartieren und Identitäten treffen einander und öffnen sich in der Musik. Die Musik kommentiert dabei, hilft zu verbinden und zusammenzuführen, um gemeinsame verbindende Erfahrungen zu machen und Grenzen verschwinden zu lassen. Seien Sie dabei, singen Sie mit dem renommierten Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg und Hansjörg Albrecht die schönsten Bachchoräle und werden Sie Teil der Bachfamilie!
Öffentlicher Unterricht an den historischen Tasteninstrumenten des CPE Bach-Museums
Der Tastenspezialist für Alte Musik Menno von Delft unterrichtet Studierende der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
10.00 -14.00Uhr.
Inkludiert im normalen Museumseintritt.
Eintritt 11€ / ermäßigt 8€
Kinder bis 12 Jahre frei.
»Weil ich von einer Welt träume, in der jeder Mensch die Chance hat, Zugang zur klassischen Musik zu finden, einer Welt, in der ästhetische Erfahrungen Teil des menschlichen Alltags sind und die Beschäftigung mit klassischer Musik selbstverständlich zum Leben gehört, unterstütze ich das KomponistenQuartier. Hier wird die musikalische Geschichte der Stadt Hamburg lebendig.« Schirmherr Kent Nagano, Dirigent
Menno van Delft (Cembalo)
wurde 1963 in Amsterdam geboren. Er studierte Cembalo, Orgel und Musikwissenschaften am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam, am Königlichen Konservatorium in den Haag und an der Universität Utrecht bei Gustav Leonhardt, Bob van Asperen, Piet Kee, Jacques van Oortmerssen und Willem Elders. Als Mitglied der „Schola Cantorum Amsterdam“ sang er Gregorianik unter der anregenden und formenden Leitung von Wim van Gerven. 1998 war Menno van Delft Finalist beim CPE-Bach-Wettbewerb in Hamburg und gewann den Clavichord-Preis. Daraufhin debütierte van Delft beim Holland Festival Early Music in Utrecht. Er gab Konzerte und Meisterkurse in ganz Europa, Japan und den USA und wirkte an zahlreichen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen mit (u.a. Sweelinck, Bach und Müthel), darunter viel beachtete Aufnahmen auf historischen Clavichorden (Hass 1763, Edinburgh; Hoffmann 1784, Cobbe Collection Horn 1793 und Hass 1728, Berlin). Die Presse einmal über sein Spiel: „Menno van Delft gewann seinem Clavichord ganz andere Töne ab – ein musikalisches Plädoyer für den Außenseiter unter den Instrumenten. Samtweich und schmeichelnd, in den oberen Registern silbrig klar, im Bass dunkel und wattig…“ (LVZ, 4.11.94). Neben seiner Konzerttätigkeit als Solist und Generalbassspieler ist Menno van Delft geschätztes Mitglied unabhängiger Fachjurys (z.B. Internationaler J.S. Bach-Wettbewerb Leipzig; Musica Antiqua Festival Brugge). Darüber hinaus betätigt er sich als Lektor und Herausgeber zu Themen wie Klaviermusik, Tasteninstrumente, Aufführungspraxis, Spieltechniken, Stimmung und Temperierung. Menno van Delft unterrichtet Cembalo, Clavichord und Generalbass an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie am Konservatorium in Amsterdam.
»Weil ich von einer Welt träume, in der jeder Mensch die Chance hat, Zugang zur klassischen Musik zu finden, einer Welt, in der ästhetische Erfahrungen Teil des menschlichen Alltags sind und die Beschäftigung mit klassischer Musik selbstverständlich zum Leben gehört, unterstütze ich das KomponistenQuartier. Hier wird die musikalische Geschichte der Stadt Hamburg lebendig.« Schirmherr Kent Nagano, Dirigent
Menno van Delft (Cembalo)
wurde 1963 in Amsterdam geboren. Er studierte Cembalo, Orgel und Musikwissenschaften am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam, am Königlichen Konservatorium in den Haag und an der Universität Utrecht bei Gustav Leonhardt, Bob van Asperen, Piet Kee, Jacques van Oortmerssen und Willem Elders. Als Mitglied der „Schola Cantorum Amsterdam“ sang er Gregorianik unter der anregenden und formenden Leitung von Wim van Gerven. 1998 war Menno van Delft Finalist beim CPE-Bach-Wettbewerb in Hamburg und gewann den Clavichord-Preis. Daraufhin debütierte van Delft beim Holland Festival Early Music in Utrecht. Er gab Konzerte und Meisterkurse in ganz Europa, Japan und den USA und wirkte an zahlreichen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen mit (u.a. Sweelinck, Bach und Müthel), darunter viel beachtete Aufnahmen auf historischen Clavichorden (Hass 1763, Edinburgh; Hoffmann 1784, Cobbe Collection Horn 1793 und Hass 1728, Berlin). Die Presse einmal über sein Spiel: „Menno van Delft gewann seinem Clavichord ganz andere Töne ab – ein musikalisches Plädoyer für den Außenseiter unter den Instrumenten. Samtweich und schmeichelnd, in den oberen Registern silbrig klar, im Bass dunkel und wattig…“ (LVZ, 4.11.94). Neben seiner Konzerttätigkeit als Solist und Generalbassspieler ist Menno van Delft geschätztes Mitglied unabhängiger Fachjurys (z.B. Internationaler J.S. Bach-Wettbewerb Leipzig; Musica Antiqua Festival Brugge). Darüber hinaus betätigt er sich als Lektor und Herausgeber zu Themen wie Klaviermusik, Tasteninstrumente, Aufführungspraxis, Spieltechniken, Stimmung und Temperierung. Menno van Delft unterrichtet Cembalo, Clavichord und Generalbass an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie am Konservatorium in Amsterdam.
Aufklärung gestern – heute – morgen
Wozu Aufklärung? Hamburg war eine Vorreiterstadt für ein liberales Konzert- und Kulturleben im 18. Jahrhundert. In dieser Zeit zog es den Komponisten Carl Philipp Emanuel Bach nach Hamburg, der mit vielen Hamburger Persönlichkeiten in Salons und im gesellschaftlichen Leben zusammentraf. Seine Musik atmet die Freiheit dieser Zeit. Welche Rolle können Kulturtraditionen für uns heute spielen. Wie viel Aufklärung muss sein? Lohnt es, diese gute hanseatische Tradition für die Gegenwart und die Zukunft, für eine freie Gesellschaft und eine lebendige Kulturszene zu stärken? Ist die kulturelle Teilhabe Grundlage für Zusammenleben und Demokratie?
Ein höchst unterhaltsames Gespräch des Leipziger Bachfest-Intendanten Prof. Dr. Michael Maul mit dem Hamburger Kultursenator Dr. Carsten Brosda.
Carl Philipp Emanuel Bach komponierte drei Quartette für Fortepiano, Flöte (alternativ Violine), Viola und Violoncello (Wq 93–95), die zwischen 1788 und 1789 veröffentlicht wurden. Sie beeinflussten Komponisten wie Haydn und Beethoven, insbesondere in ihrer kühnen Harmonik und expressiven Gestaltung. Diese Werke sind besonders bemerkenswert, da sie in einer Zeit entstanden, in der das Streichquartett als Gattung von Komponisten wie Haydn und Mozart weiterentwickelt wurde. Dennoch zeigt Bach hier einen individuellen Stil, der zwischen Barock und Klassik vermittelt, stark von seinem „empfindsamen Stil“ („Empfindsamkeit“) geprägt ist und über die Grenzen seiner Zeit hinaus inspirierend blieb.
Die Quartette Wq 93–95 folgen einer dreisätzigen Form mit schnellen und langsamen Sätzen im Wechsel. Charakteristisch ist die freie, improvisatorische Gestaltung des Klavierparts, der oft die Führung übernimmt, während Violine und Viola dialogisch oder begleitend agieren. Das Violoncello verdoppelt wie beim Basso continuo die Bass-Stimme der linken Hand. Der Stil ist geprägt von kühnen harmonischen Fortschreitungen, überraschenden Modulationen und plötzlichen dynamischen Kontrasten, die Bachs expressive Tonsprache unterstreichen.
Programm:
Carl Philipp Emanuel Bach
Quartett in A Minor, Wq 93
Quartett in G Major, Wq 95
Aufklärung gestern – heute – morgen
Wozu Aufklärung? Hamburg war eine Vorreiterstadt für ein liberales Konzert- und Kulturleben im 18. Jahrhundert. In dieser Zeit zog es den Komponisten Carl Philipp Emanuel Bach nach Hamburg, der mit vielen Hamburger Persönlichkeiten in Salons und im gesellschaftlichen Leben zusammentraf. Seine Musik atmet die Freiheit dieser Zeit. Welche Rolle können Kulturtraditionen für uns heute spielen. Wie viel Aufklärung muss sein? Lohnt es, diese gute hanseatische Tradition für die Gegenwart und die Zukunft, für eine freie Gesellschaft und eine lebendige Kulturszene zu stärken? Ist die kulturelle Teilhabe Grundlage für Zusammenleben und Demokratie?
Ein höchst unterhaltsames Gespräch des Leipziger Bachfest-Intendanten Prof. Dr. Michael Maul mit dem Hamburger Kultursenator Dr. Carsten Brosda.
Carl Philipp Emanuel Bach komponierte drei Quartette für Fortepiano, Flöte (alternativ Violine), Viola und Violoncello (Wq 93–95), die zwischen 1788 und 1789 veröffentlicht wurden. Sie beeinflussten Komponisten wie Haydn und Beethoven, insbesondere in ihrer kühnen Harmonik und expressiven Gestaltung. Diese Werke sind besonders bemerkenswert, da sie in einer Zeit entstanden, in der das Streichquartett als Gattung von Komponisten wie Haydn und Mozart weiterentwickelt wurde. Dennoch zeigt Bach hier einen individuellen Stil, der zwischen Barock und Klassik vermittelt, stark von seinem „empfindsamen Stil“ („Empfindsamkeit“) geprägt ist und über die Grenzen seiner Zeit hinaus inspirierend blieb.
Die Quartette Wq 93–95 folgen einer dreisätzigen Form mit schnellen und langsamen Sätzen im Wechsel. Charakteristisch ist die freie, improvisatorische Gestaltung des Klavierparts, der oft die Führung übernimmt, während Violine und Viola dialogisch oder begleitend agieren. Das Violoncello verdoppelt wie beim Basso continuo die Bass-Stimme der linken Hand. Der Stil ist geprägt von kühnen harmonischen Fortschreitungen, überraschenden Modulationen und plötzlichen dynamischen Kontrasten, die Bachs expressive Tonsprache unterstreichen.
Programm:
Carl Philipp Emanuel Bach
Quartett in A Minor, Wq 93
Quartett in G Major, Wq 95
SPIIC+ ENSEMBLE
Das SPIIC+ Ensemble begibt sich auf eine faszinierende Zeitreise, bei der das Raumschiff 'HARPSICHORD ONE' und seine abenteuerlustige internationale Besatzung nach neuen Übergangsportalen zwischen den Dimensionen der musikalischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft suchen. Dabei werden bekannte Planeten wie 'CPE BACH' und 'G LIGETI' angeflogen aber auch strahlende Fixsterne des musikalischen Kosmos wie 'NEW JAZZ' und 'COM-PROVISATION' erkundet. Das Logbuch verzeichnet dabei nicht nur faszinierende Zeitreisen durch die Epochen der Musikgeschichte sondern immer wieder auch close encounter mit schillernden Kometen wie 'MICRO TONALITY' und 'SPATIAL AUDIO' sowie andere aufregende Sternstunden im inner & outer space.
Eigens für diesen Abend hat das mit Studierenden verschiedener musikalischer Fachbereiche international hochkarätig besetzte SPIIC+ Ensemble ein Programm erarbeitet, bei dem das Cembalo gewissermaßen als eine Art musikalische Zeitkapsel im Mittelpunkt steht. Ausgehend von ausgewählten historischen Meilensteinen der Cembalo-Literatur hat das Ensemble nach neuen Wegen gesucht, Tradition, Moderne, Gegenwart und Avantgarde mit ihren je unterschiedlichen Ansätzen, Methoden und ästhetischen Idealen in einen zeitgemäßen Dialog zu bringen und gleichzeitig in eine kreative musikalische Praxis zu überführen, bei der die tradierte Trennung von Komposition, Improvisation und Performance überwunden und in einem ganzheitlichen Sinne neu gedacht und praktiziert wird.
Das Akronym SPIIC+ steht für Social Performance, Interdisciplinary Improvisation & Creativity und ist ein Teilprojekt des ligeti zentrums/ creative research lab., das unter der Leitung von Vlatko Kučan Improvisation als eigenständige Position im Sinne einer grundlegenden ethischen Haltung, als soziale Interaktionsgestaltung und als eine universelle kreative Methode nicht nur künstlerischer Produktion versteht und untersucht. Dabei spielt das aus Studierenden verschiedener Studiengänge zusammengestellte SPIIC+ Ensemble eine zentrale Rolle - als Instrument der künstlerischen Forschung, Ort des sozialen Austauschs und nicht zuletzt als wesentliches Vehikel der konkreten künstlerischen Produktion.
Das SPIIC+ Ensemble ist seit seiner Gründung im Jahre 2018 an zahlreichen Projekten, Konzerten und Festivals beteiligt gewesen. Internationale Resonanz hat es unter anderem durch die Auftritte bei dem „Bauforum Magistralen“ (Hamburg, 2019), „TENOR 2021 - International Conference on Technologies for Music Notation and Representation“ (Hamburg, 2021) und „WAC2022 – International Web Audio Conference“ (2022, Cannes) erfahren, wo das SPIIC Ensemble jeweils die viel beachteten Abschlusskonzerte bestritt.
SPIIC+ ENSEMBLE
Elena Khurgina (RU) harpsichord
Jeanne Lavall (FR) bassoon
Sebastian Sarre (USA) trumpet
Béla Tschochner (DE) bass trombone, tuba
Myrsini Bekakou (GR) violin
Carmen Kleykens Vidal (ES) cello
Julian Grüneberg (DE) double bass
Martín Zamorano (ES) piano, keyboards
Joshua Weiss (DE) drums, percussion
Viktor Toikkanen (FI) analog synth
Yuri Akbalkan (RU) electronics, composition
Vlatko Kučan (DE) leader, woodwinds, comprovisation
Das SPIIC+ Ensemble begibt sich auf eine faszinierende Zeitreise, bei der das Raumschiff 'HARPSICHORD ONE' und seine abenteuerlustige internationale Besatzung nach neuen Übergangsportalen zwischen den Dimensionen der musikalischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft suchen. Dabei werden bekannte Planeten wie 'CPE BACH' und 'G LIGETI' angeflogen aber auch strahlende Fixsterne des musikalischen Kosmos wie 'NEW JAZZ' und 'COM-PROVISATION' erkundet. Das Logbuch verzeichnet dabei nicht nur faszinierende Zeitreisen durch die Epochen der Musikgeschichte sondern immer wieder auch close encounter mit schillernden Kometen wie 'MICRO TONALITY' und 'SPATIAL AUDIO' sowie andere aufregende Sternstunden im inner & outer space.
Eigens für diesen Abend hat das mit Studierenden verschiedener musikalischer Fachbereiche international hochkarätig besetzte SPIIC+ Ensemble ein Programm erarbeitet, bei dem das Cembalo gewissermaßen als eine Art musikalische Zeitkapsel im Mittelpunkt steht. Ausgehend von ausgewählten historischen Meilensteinen der Cembalo-Literatur hat das Ensemble nach neuen Wegen gesucht, Tradition, Moderne, Gegenwart und Avantgarde mit ihren je unterschiedlichen Ansätzen, Methoden und ästhetischen Idealen in einen zeitgemäßen Dialog zu bringen und gleichzeitig in eine kreative musikalische Praxis zu überführen, bei der die tradierte Trennung von Komposition, Improvisation und Performance überwunden und in einem ganzheitlichen Sinne neu gedacht und praktiziert wird.
Das Akronym SPIIC+ steht für Social Performance, Interdisciplinary Improvisation & Creativity und ist ein Teilprojekt des ligeti zentrums/ creative research lab., das unter der Leitung von Vlatko Kučan Improvisation als eigenständige Position im Sinne einer grundlegenden ethischen Haltung, als soziale Interaktionsgestaltung und als eine universelle kreative Methode nicht nur künstlerischer Produktion versteht und untersucht. Dabei spielt das aus Studierenden verschiedener Studiengänge zusammengestellte SPIIC+ Ensemble eine zentrale Rolle - als Instrument der künstlerischen Forschung, Ort des sozialen Austauschs und nicht zuletzt als wesentliches Vehikel der konkreten künstlerischen Produktion.
Das SPIIC+ Ensemble ist seit seiner Gründung im Jahre 2018 an zahlreichen Projekten, Konzerten und Festivals beteiligt gewesen. Internationale Resonanz hat es unter anderem durch die Auftritte bei dem „Bauforum Magistralen“ (Hamburg, 2019), „TENOR 2021 - International Conference on Technologies for Music Notation and Representation“ (Hamburg, 2021) und „WAC2022 – International Web Audio Conference“ (2022, Cannes) erfahren, wo das SPIIC Ensemble jeweils die viel beachteten Abschlusskonzerte bestritt.
SPIIC+ ENSEMBLE
Elena Khurgina (RU) harpsichord
Jeanne Lavall (FR) bassoon
Sebastian Sarre (USA) trumpet
Béla Tschochner (DE) bass trombone, tuba
Myrsini Bekakou (GR) violin
Carmen Kleykens Vidal (ES) cello
Julian Grüneberg (DE) double bass
Martín Zamorano (ES) piano, keyboards
Joshua Weiss (DE) drums, percussion
Viktor Toikkanen (FI) analog synth
Yuri Akbalkan (RU) electronics, composition
Vlatko Kučan (DE) leader, woodwinds, comprovisation
CPE Bach gratuliert Maurice Ravel zum 150.!
Kammermusik für die Mittagspause
Hamburg Ballett
John Neumeier Choreografie, Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme
Weitere Veranstaltung am Sonntag, 20.04., um 18:00 Uhr.
Das sakrale Werk zur Musik von Johann Sebastian Bach ist eines der Schlüsselwerke im Schaffen von John Neumeier – seine Version einer Wiederbelebung des christlichen Kultus im Tanz.
"Bach verbindet die Darstellung des uns allen vertrauten historischen Geschehens mit einem sehr direkten, persönlichen Glaubensbekenntnis und gibt, ganz unhistorisch und aktuell, Zeugnis von menschlicher Leidens- und Lebenserfahrung" – mit diesem Ansatz näherte sich John Neumeier der "Matthäus-Passion". Er sucht in seiner Choreografie nach den Anfängen des sakralen Tanzes und widmet sich dem christlichen Thema von Schuld und Vergebung.
Das sakrale Werk zur Musik von Johann Sebastian Bach ist eines der Schlüsselwerke im Schaffen von John Neumeier – seine Version einer Wiederbelebung des christlichen Kultus im Tanz.
"Bach verbindet die Darstellung des uns allen vertrauten historischen Geschehens mit einem sehr direkten, persönlichen Glaubensbekenntnis und gibt, ganz unhistorisch und aktuell, Zeugnis von menschlicher Leidens- und Lebenserfahrung" – mit diesem Ansatz näherte sich John Neumeier der "Matthäus-Passion". Er sucht in seiner Choreografie nach den Anfängen des sakralen Tanzes und widmet sich dem christlichen Thema von Schuld und Vergebung.
Mit Dorothee Oberlinger hat sich das Internationale Bachfest Hamburg einen echten Shootingstar für Alte Musik eingeladen. Denn die Blockflötistin und Dirigentin gehört heute zu den international prägenden Persönlichkeiten im Bereich der Alten Musik und wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Musikpreisen ausgezeichnet.
Zum Internationalen Bachfest Hamburg 2025 kommt sie mit sehr unterschiedlichen Werken im Gepäck. Im Zentrum steht Carl Philipp Emanuel Bach: ein Enfant terrible der Musikgeschichte - nach außen der „brave“ Cembalist am Preußischen Hof, in seiner Musik ein Heißsporn mit grenzenloser Fantasie. Bach schrieb seine Konzerte zwar für den Flöte-spielenden Preußenkönig Friedrich, doch nahm er auf die amateurhaften Fähigkeiten der Majestät kaum Rücksicht. Es ist diese Rasanz, dieser ungestüme Ausdruck, worin man ein Spiegelbild der Zeit entdeckt: Dass Carl Philipp Emanuel nichts mehr mit den sanften Tönen für die Welt der Puderperücken zu tun hat, spürt man auch in jeder Note – eine Musik, die mit ihrer Sinnlichkeit und Expressivität einen ganzen Kosmos sprengt. Eine Solosonate und zwei für die Flöte, Streicher und Basso continuo arrangierte Quartette zeigen auf beeindruckende Weise weitere Seiten des virtuosen Komponisten. Antonio Vivaldis Flötenkonzert ist eine Hommage an den galanten Stil der Mitte des 18. Jahrhunderts, den u.a. auch Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach par excellence beherrschten und den Carl Philipp Emanuel Bach später ganz maßgeblich prägte und weiterführte.
Mit Dorothee Oberlinger hat sich das Internationale Bachfest Hamburg einen echten Shootingstar für Alte Musik eingeladen. Denn die Blockflötistin und Dirigentin gehört heute zu den international prägenden Persönlichkeiten im Bereich der Alten Musik und wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Musikpreisen ausgezeichnet.
Zum Internationalen Bachfest Hamburg 2025 kommt sie mit sehr unterschiedlichen Werken im Gepäck. Im Zentrum steht Carl Philipp Emanuel Bach: ein Enfant terrible der Musikgeschichte - nach außen der „brave“ Cembalist am Preußischen Hof, in seiner Musik ein Heißsporn mit grenzenloser Fantasie. Bach schrieb seine Konzerte zwar für den Flöte-spielenden Preußenkönig Friedrich, doch nahm er auf die amateurhaften Fähigkeiten der Majestät kaum Rücksicht. Es ist diese Rasanz, dieser ungestüme Ausdruck, worin man ein Spiegelbild der Zeit entdeckt: Dass Carl Philipp Emanuel nichts mehr mit den sanften Tönen für die Welt der Puderperücken zu tun hat, spürt man auch in jeder Note – eine Musik, die mit ihrer Sinnlichkeit und Expressivität einen ganzen Kosmos sprengt. Eine Solosonate und zwei für die Flöte, Streicher und Basso continuo arrangierte Quartette zeigen auf beeindruckende Weise weitere Seiten des virtuosen Komponisten. Antonio Vivaldis Flötenkonzert ist eine Hommage an den galanten Stil der Mitte des 18. Jahrhunderts, den u.a. auch Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach par excellence beherrschten und den Carl Philipp Emanuel Bach später ganz maßgeblich prägte und weiterführte.
Die »Johannes-Passion« zählt zu den wichtigsten und ergreifendsten Kompositionen der Musikgeschichte. In den 300 Jahren seit ihrer Uraufführung hat sie ihre emotionale Wirkung nicht verloren, mit der Johann Sebastian Bach das Leiden Jesu Christi vertont hat. Für den Karfreitag 1724 komponiert, erklingt dieses große Werk nun am gleichen Feiertag in der Elbphilharmonie. Es spielt das Originalklang-Ensemble Pygmalion unter seinem Dirigenten Raphaël Pichon.
Mit neun Jahren sang der Franzose Pichon zum ersten Mal die »Johannes-Passion« – ein Schlüsselerlebnis für den Sänger und Dirigenten. Bachs Musik blieb und bildet seit vielen Jahren das Kernrepertoire des Ensembles Pygmalion, das Pichon 2007 gründete. Historisch informiert und stets mit frischem Blick auf die Musik, werden diese Konzerte von Publikum und Kritik gefeiert. Die Musiker:innen spielen auf Instrumenten, die aus der Entstehungszeit der Passion stammen odernachgebaut wurden und sorgen für ein einzigartiges Klangerlebnis. Mit von der Partie ist auch der renommierte Tenor Julian Prégardien in der Rolle des Evangelisten.
Die »Johannes-Passion« zählt zu den wichtigsten und ergreifendsten Kompositionen der Musikgeschichte. In den 300 Jahren seit ihrer Uraufführung hat sie ihre emotionale Wirkung nicht verloren, mit der Johann Sebastian Bach das Leiden Jesu Christi vertont hat. Für den Karfreitag 1724 komponiert, erklingt dieses große Werk nun am gleichen Feiertag in der Elbphilharmonie. Es spielt das Originalklang-Ensemble Pygmalion unter seinem Dirigenten Raphaël Pichon.
Mit neun Jahren sang der Franzose Pichon zum ersten Mal die »Johannes-Passion« – ein Schlüsselerlebnis für den Sänger und Dirigenten. Bachs Musik blieb und bildet seit vielen Jahren das Kernrepertoire des Ensembles Pygmalion, das Pichon 2007 gründete. Historisch informiert und stets mit frischem Blick auf die Musik, werden diese Konzerte von Publikum und Kritik gefeiert. Die Musiker:innen spielen auf Instrumenten, die aus der Entstehungszeit der Passion stammen odernachgebaut wurden und sorgen für ein einzigartiges Klangerlebnis. Mit von der Partie ist auch der renommierte Tenor Julian Prégardien in der Rolle des Evangelisten.
Aleksandra Grychtolik und Alexander Grychtolik gehören zu den bekanntesten Cembalo-Solisten – vor allem die Werke J. S. Bachs, der Bach-Söhne und die barocke Improvisationskunst stehen im Mittelpunkt ihrer Konzerttätigkeit. In Ihren Interpretationen mischen sich Feinsinn und Präzision mit der Frische spontaner, kreativer Spielfreude. Die Debüt-CD „Fantasia baroque“ der als „Künstlerehepaar mit den magischen Händen“ gefeierten Musiker mit Improvisationen über Bach, Bertali und Pasquini (COVIELLO) wurde für den Echo Klassik nominiert und vom Early Music Review ausgezeichnet.
Gemeinsam gründeten sie das Ensemble „Deutsche Hofmusik“, mit dem sie Artist in Residence beim Bachfest Schaffhausen (Schweiz) waren und vielbeachtete Ersteinspielungen von rekonstruierten Vokalwerken J. S. Bachs bei der Deutschen Harmonia Mundi (Sony) veröffentlichten. Diese wurden u.a. beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert und in die „Bach333“-Gesamteinspielung der Deutschen Grammophon aufgenommen.
Als Bach-Spezialisten sind sie regelmäßig bei den Frankfurter Bachkonzerte in der Alten Oper, dem Musikfest Stuttgart, dem Bachfest Leipzig, dem Forum Alte Musik Zürich, dem Festival Bach de Lausanne, dem Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd, dem Festival van Vlaanderen und außerhalb Europas u.a. in Korea, Japan und Kanada zu hören. Alexander Grychtolik ist mittlerweile auch gefragter Gastdirigent und lehrt als Honorarprofessor für Improvisation auf historischen Tasteninstrumenten an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar.
Aleksandra und Alexander Grychtolik spielen auf zwei Nachbauten eines zweimanualigen Cembalos von Johannes Ducken aus dem Jahre 1750, erbaut 1989 und 1979 von Cornelis Bom in den Niederlanden. Letzteres war u.a. im Besitz von Gustav Leonhardt, der als einer der legendärsten Cembalisten des 20. Jahrhunderts gilt. Zu den Programmhöhepunkten der kommenden Saison gehören ein Cembalo-Konzert im virtuell wie ererstandenen Leipziger Kaffeehaus Zimmermann zur Zeit J. S. Bachs als eine Synthese von Musik und Architektur sowie die Aufführung des Bach-Passionsoratoriums BWV Anh. 169 mit dem belgischen Barockorchester „Il Gardellino“.
Aleksandra Grychtolik und Alexander Grychtolik gehören zu den bekanntesten Cembalo-Solisten – vor allem die Werke J. S. Bachs, der Bach-Söhne und die barocke Improvisationskunst stehen im Mittelpunkt ihrer Konzerttätigkeit. In Ihren Interpretationen mischen sich Feinsinn und Präzision mit der Frische spontaner, kreativer Spielfreude. Die Debüt-CD „Fantasia baroque“ der als „Künstlerehepaar mit den magischen Händen“ gefeierten Musiker mit Improvisationen über Bach, Bertali und Pasquini (COVIELLO) wurde für den Echo Klassik nominiert und vom Early Music Review ausgezeichnet.
Gemeinsam gründeten sie das Ensemble „Deutsche Hofmusik“, mit dem sie Artist in Residence beim Bachfest Schaffhausen (Schweiz) waren und vielbeachtete Ersteinspielungen von rekonstruierten Vokalwerken J. S. Bachs bei der Deutschen Harmonia Mundi (Sony) veröffentlichten. Diese wurden u.a. beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert und in die „Bach333“-Gesamteinspielung der Deutschen Grammophon aufgenommen.
Als Bach-Spezialisten sind sie regelmäßig bei den Frankfurter Bachkonzerte in der Alten Oper, dem Musikfest Stuttgart, dem Bachfest Leipzig, dem Forum Alte Musik Zürich, dem Festival Bach de Lausanne, dem Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd, dem Festival van Vlaanderen und außerhalb Europas u.a. in Korea, Japan und Kanada zu hören. Alexander Grychtolik ist mittlerweile auch gefragter Gastdirigent und lehrt als Honorarprofessor für Improvisation auf historischen Tasteninstrumenten an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar.
Aleksandra und Alexander Grychtolik spielen auf zwei Nachbauten eines zweimanualigen Cembalos von Johannes Ducken aus dem Jahre 1750, erbaut 1989 und 1979 von Cornelis Bom in den Niederlanden. Letzteres war u.a. im Besitz von Gustav Leonhardt, der als einer der legendärsten Cembalisten des 20. Jahrhunderts gilt. Zu den Programmhöhepunkten der kommenden Saison gehören ein Cembalo-Konzert im virtuell wie ererstandenen Leipziger Kaffeehaus Zimmermann zur Zeit J. S. Bachs als eine Synthese von Musik und Architektur sowie die Aufführung des Bach-Passionsoratoriums BWV Anh. 169 mit dem belgischen Barockorchester „Il Gardellino“.
Das Osterfest mit Bach
Im festlichen Rahmen des Osterfestgottesdienstes der großen gotischen Lübecker Hauptkirche St. Marien erklingt Johann Sebastian Bachs frühe Osterkantate „Christ lag in Todesbanden“ (BWV 4), ein Meisterwerk barocker Chormusik. Diese bedeutende Komposition gehört zu Bachs ersten erhaltenen Kantaten und wurde vermutlich 1707 für Ostern in Arnstadt geschrieben. Sie zeichnet sich durch ihre einzigartige Verbindung von liturgischem Text und tiefgründiger musikalischer Gestaltung aus. Die sieben Sätze der Kantate basieren auf Martin Luthers gleichnamigem Osterchoral, der sowohl textlich als auch melodisch in allen Teilen der Komposition präsent ist. Jeder Satz interpretiert eine Strophe des Chorals auf eindringliche Weise. Dabei verbindet Bach mittelalterliche Kompositionstechniken wie den Cantus firmus mit barocken Ausdrucksmitteln. Das Wechselspiel zwischen Solostimmen, Chor und Orchester verleiht der Kantate eine dynamische Dramatik, die die Botschaft von Christi Auferstehung intensiv erlebbar macht.
Die Klangwelt von BWV 4 reicht von klagenden, chromatischen Passagen, die das Leiden Christi schildern, bis hin zu triumphalen Klängen, welche die Freude über den Sieg des Lebens über den Tod ausdrücken. Besonders eindrucksvoll ist die Schlussstrophe „Wir essen und leben wohl“, die mit ihrer jubilierenden Fuge den Höhepunkt des Werkes bildet.
Im Rahmen des Internationalen Bachfestes Hamburg wird die Aufführung dieser Kantate in St. Marien Lübeck zu einem besonderen Erlebnis. Die Marienkirche, errichtet 1265 bis 1351, ist als Lübecker Markt- und Hauptpfarrkirche Teil des UNESCO-Welterbes Lübecker Altstadt und eine der größten Backsteinkirchen der Welt. Sie, die als „Mutterkirche der Backsteingotik“ bezeichne wird, ist selbst ein Ort mit reicher musikalischer Tradition und Teil einer neuen Vision, dem Netzwerk der nordischen Bachstädte (Lübeck, Lüneburg, Hamburg). Dieses Netzwerk widmet sich der Erforschung und Pflege der Spuren, die der junge Johann Sebastian Bach in Norddeutschland hinterlassen hat. Lübeck war für Bach eine bedeutende Inspirationsquelle, insbesondere durch sein Studium der Werke von Dieterich Buxtehude, dem berühmten Organisten an St. Marien.
Mit der Aufführung von BWV 4 schlägt dieser Gottesdienst eine Brücke zwischen der historischen Tradition und einer lebendigen, zeitgemäßen Auseinandersetzung mit Bachs Musik. So wird der Osterfestgottesdienst in einer der beeindruckendsten gotischen Hallenkirchen zu einem feslichen Erlebnis, das Glaube und Kunst miteinander vereint.
Das Osterfest mit Bach
Im festlichen Rahmen des Osterfestgottesdienstes der großen gotischen Lübecker Hauptkirche St. Marien erklingt Johann Sebastian Bachs frühe Osterkantate „Christ lag in Todesbanden“ (BWV 4), ein Meisterwerk barocker Chormusik. Diese bedeutende Komposition gehört zu Bachs ersten erhaltenen Kantaten und wurde vermutlich 1707 für Ostern in Arnstadt geschrieben. Sie zeichnet sich durch ihre einzigartige Verbindung von liturgischem Text und tiefgründiger musikalischer Gestaltung aus. Die sieben Sätze der Kantate basieren auf Martin Luthers gleichnamigem Osterchoral, der sowohl textlich als auch melodisch in allen Teilen der Komposition präsent ist. Jeder Satz interpretiert eine Strophe des Chorals auf eindringliche Weise. Dabei verbindet Bach mittelalterliche Kompositionstechniken wie den Cantus firmus mit barocken Ausdrucksmitteln. Das Wechselspiel zwischen Solostimmen, Chor und Orchester verleiht der Kantate eine dynamische Dramatik, die die Botschaft von Christi Auferstehung intensiv erlebbar macht.
Die Klangwelt von BWV 4 reicht von klagenden, chromatischen Passagen, die das Leiden Christi schildern, bis hin zu triumphalen Klängen, welche die Freude über den Sieg des Lebens über den Tod ausdrücken. Besonders eindrucksvoll ist die Schlussstrophe „Wir essen und leben wohl“, die mit ihrer jubilierenden Fuge den Höhepunkt des Werkes bildet.
Im Rahmen des Internationalen Bachfestes Hamburg wird die Aufführung dieser Kantate in St. Marien Lübeck zu einem besonderen Erlebnis. Die Marienkirche, errichtet 1265 bis 1351, ist als Lübecker Markt- und Hauptpfarrkirche Teil des UNESCO-Welterbes Lübecker Altstadt und eine der größten Backsteinkirchen der Welt. Sie, die als „Mutterkirche der Backsteingotik“ bezeichne wird, ist selbst ein Ort mit reicher musikalischer Tradition und Teil einer neuen Vision, dem Netzwerk der nordischen Bachstädte (Lübeck, Lüneburg, Hamburg). Dieses Netzwerk widmet sich der Erforschung und Pflege der Spuren, die der junge Johann Sebastian Bach in Norddeutschland hinterlassen hat. Lübeck war für Bach eine bedeutende Inspirationsquelle, insbesondere durch sein Studium der Werke von Dieterich Buxtehude, dem berühmten Organisten an St. Marien.
Mit der Aufführung von BWV 4 schlägt dieser Gottesdienst eine Brücke zwischen der historischen Tradition und einer lebendigen, zeitgemäßen Auseinandersetzung mit Bachs Musik. So wird der Osterfestgottesdienst in einer der beeindruckendsten gotischen Hallenkirchen zu einem feslichen Erlebnis, das Glaube und Kunst miteinander vereint.
Das Magnificat von Carl Philipp Emanuel Bach, in dem Maria ihrer Liebe zu Gott Ausdruck verleiht, in welchem Maria aber auch als Inbegriff der Liebe unter den Menschen zelebriert wird, bildet mit seinem Jugendfeuer die jubilierende Eröffnung des Abschlusskonzerts des diesjährigen Internationalen Bachfest Hamburg.
In diesem Konzert stehen sich Vater und Sohn gegenüber. Kann der Jüngere dem Vergleich mit dem Älteren Stand halten? Kann sich der Sohn vom Vater, bei dem er ausgebildet wurde und gelernt hat, emanzipieren?
Im zweiten Teil des Abends erklingt zum allerersten Mal in der Elbphilharmonie daher das Osteroratorium von Johann Sebastian Bach, dem Vater des Jüngeren, welches genau vor 300 Jahren am Ostersonntag im Jahr 2025 uraufgeführt wurde. Maria von Magdala und die andere Maria, Petrus und Johannes sind die Protagonisten dieses Oratorium. Nachdem Maria Magdalena und Maria dem auferstandenen Jesus zuvor begegnet waren, eilen die Jünger zum Grab und finden dieses leer. Das Osterlachen und die Osterfreude sind erlösender Ausdruck dieses selten aufgeführten Oratoriums.
Begehen Sie diesen Osterabend mit der Akademie für Alte Musik Berlin, Hansjörg Albrecht und dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg musikalisch in der Elbphilharmonie!
Das Magnificat von Carl Philipp Emanuel Bach, in dem Maria ihrer Liebe zu Gott Ausdruck verleiht, in welchem Maria aber auch als Inbegriff der Liebe unter den Menschen zelebriert wird, bildet mit seinem Jugendfeuer die jubilierende Eröffnung des Abschlusskonzerts des diesjährigen Internationalen Bachfest Hamburg.
In diesem Konzert stehen sich Vater und Sohn gegenüber. Kann der Jüngere dem Vergleich mit dem Älteren Stand halten? Kann sich der Sohn vom Vater, bei dem er ausgebildet wurde und gelernt hat, emanzipieren?
Im zweiten Teil des Abends erklingt zum allerersten Mal in der Elbphilharmonie daher das Osteroratorium von Johann Sebastian Bach, dem Vater des Jüngeren, welches genau vor 300 Jahren am Ostersonntag im Jahr 2025 uraufgeführt wurde. Maria von Magdala und die andere Maria, Petrus und Johannes sind die Protagonisten dieses Oratorium. Nachdem Maria Magdalena und Maria dem auferstandenen Jesus zuvor begegnet waren, eilen die Jünger zum Grab und finden dieses leer. Das Osterlachen und die Osterfreude sind erlösender Ausdruck dieses selten aufgeführten Oratoriums.
Begehen Sie diesen Osterabend mit der Akademie für Alte Musik Berlin, Hansjörg Albrecht und dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg musikalisch in der Elbphilharmonie!
Von Hamburg nach Paris: CPE Bach gratuliert Maurice Ravel zu dessen 150. Geburtstag
Tickets: 18 € im Online-Vorverkauf, 23 € an der Abendkasse, Mitglieder: 9 €
Carl Philipp Emanuel Bach – der „Hamburger Bach“, wie die Hamburger ihn nennen, und der „Berliner Bach“, wie ihn die Berliner bezeichnen – spielt in der Geschichte der Violinsonate eine entscheidende Schlüsselrolle. Bereits sein Vater, der große Johann Sebastian Bach, hatte mit seinen Sonaten für Violine und „obligates Cembalo“ begonnen, das begleitende Tasteninstrument zu etablieren. Er gedachte ihm nicht nur die begleitenden Harmonien zuzuschreiben, sondern fügte ihm eine auskomponierte, gleichberechtigte Klavierstimme zur Violine hinzu. Diese Emanzipation des Klaviers ging so weit, dass einige Jahrzehnten später bei Mozart und Beethoven die Violine vom Klavier in eine Art Nebenrolle gedrängt wurde – sozusagen in die Rolle, „die zweite Geige zu spielen“. Mozart und Beethoven bezeichneten ihre Violinsonaten daher als Sonaten für Klavier und Violine. Beethovens Kreutzer-Sonate war sogar mit „Klaviersonate begleitet von einer Violine“ überschrieben. Natürlich wird dieser Bezeichnung den meisten Sonaten nicht gerecht. Nachdem also das Klavier von Vater & Sohn Bach emanzipiert worden war, musste schließlich die Violine selbst emanzipiert werden. Seit Johannes Brahms heißen die Werke in dieser Besetzung wieder „Sonaten für Violine und Klavier“. CPE Bachs c-moll-Sonate für Violine und obligates Cembalo (oder Klavier) Wq. 78 muss zur Zeit ihrer Uraufführung ein hochmodernes Werk gewesen sein! Der erste Satz wirkt wie ein großes Duett, das in einer Oper auch von zwei Singstimmen gesungen werden könnte. Der langsame Satz in der Mitte der drei Sätze könnte man ebenso bei den freien Fantasien einordnen, derer CPE Bach einige komponiert hat. Diese freien Fantasien waren, ähnlich wie die neue Form der Violinsonate, eine wichtige Inspirationsquelle für Mozart und Haydn. Der letzte Satz ist einerseits ein hochvirtuoser Barocksatz, fast schon typisch, und gleichzeitig gibt er bereits einen Ausblick auf die instrumentale Virtuosität, die später bei Beethoven zu finden sein wird. Auch die Tonart c-moll ist zu dieser Zeit, also kurz nach der Erfindung der wohltemperierten Stimmung, noch ungewöhnlich. Sogar Mozart hat nur sehr selten Sonaten und Instrumentalkonzerte in Moll geschrieben. Bei Beethoven hingegen steht die Tonart c-moll immer im Zusammenhang mit großem Drama und einer ausweglosen Schicksalshaftigkeit (wie in der 5. Symphonie, der „Pathétique“, der letzten Klaviersonate op. 111, dem 3. Klavierkonzert und vielen weiteren Werken). CPE Bachs Klavierfantasien sind von beispielloser Spontaneität und ziehen Spieler und Zuhörer mit magischer Kraft in die Geistes- und Seelenwelt des Komponisten hinein. Sie sind voll von wechselnden musikalischen Augenblicksbildern, Stimmungsgegensätzen und dramatischen Kontrasten. In seiner Fantasie fis-moll, die ein Jahr vor seinem Tode entstand, stellt Bach zunächst die drei musikalischen Hauptelemente (Adagio, Largo sowie kadenzartige Läufe und Arpeggien) vor und verwebt sie in freier Form miteinander. Den Begriff „Fantasie“ benutzt er mehr im Sinne von „Improvisation“ („quasi improvisando“), und liefert hier das Paradox einer völlig auskomponierten Improvisation. Die formalen Freiheiten, die er sich dabei nimmt, waren zu seiner Zeit radikal neu und finden sich zum Teil erst in der avantgardistischen Musik unserer Tage wieder. Beispielsweise werden in weiten Teilen der Kadenzen die Taktstriche einfach weggelassen, wodurch das feste Metrum, das zu den Grundbausteinen der europäischen Musik gehört, völlig verschwindet. CPE Bachs empfindsamer Stil öffnete das Tor zu einer neuen Epoche, der Klassik - man denke besonders an Beethovens Klaviermusik.
Die Sonate für Violine und Klavier von Claude Debussy entstand 1916/17 - mitten im Ersten Weltkrieg und etwa ein Jahr vor Debussys Tod. Der Krieg und die Verschlechterung seiner todbringenden Krankheit hatten Debussy zunächst in eine Schaffenskrise geführt. Während eines Erholungsurlaubs bei Freunden in Pourville in der Normandie fasste er den Plan sechs Sonaten in verschiedenen Besetzungen zu schreiben. „Ich habe die Fähigkeit wieder erlangt, musikalisch zu denken, was mir ein ganzes Jahr nicht gelungen war... nun aber habe ich geschrieben wie ein Besessener, oder wie einer, der am nächsten Tag sterben muss ...“ Die Besonderheit dieses Projekts, das den Komponisten wieder zu seinem Medium zurückfinden ließ, besteht darin, dass er sich hier auf alte französische Kompositionsformen des Barock bezieht. Beispielsweise arbeitet Debussy in seinen Sonatensätzen mit monothematischen Formen, ähnlich wie man sie von Couperin oder Rameau kannte. Neben Ravel gilt Debussy als Vollender des musikalischen Impressionismus. Oft wird er im selben Atemzug mit den Malern Monet oder Renoir erwähnt. Er gilt aber auch als einer der wichtigsten Vertreter der französischen Musik im Sinne von nationaler Musik. Nur zu leicht wird übersehen, dass Debussy ein Zeitgenosse von „National-Komponisten“ wie Dimitri Schostakowitsch in Russland, Edvard Elgar in England oder Manuel de Falla in Spanien war. Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges und in einer noch keineswegs globalisierten Welt ist das ein wichtiges Faktum. Ein wesentlicher Aspekt dieses Themas ist Debussys tiefgehende Auseinandersetzung mit der Musik Richard Wagners, die zwar früher entstanden war, aber in Deutschland während des Ersten Weltkrieges eine große Rolle spielte. Das eigentümlich Französische unterstreicht Debussy noch einmal deutlich durch seine Rückbesinnung auf die alten französischen Meister. Leider konnte Debussy von den sechs geplanten Sonaten nur drei fertigstellen, nämlich die Sonate für Harfe, Flöte und Viola, die Sonate für Cello und Klavier und schließlich die Sonate für Violine und Klavier. Sie ist das letzte Werk, das er vollendete.
Maurice Ravel hielt es nicht für nötig, diesen ersten Versuch einer Sonate für Klavier und Violine in das Verzeichnis seiner Werke aufzunehmen. Der Einzelsatz wurde im April 1897 vollendet und vermutlich im akademischen Jahr 1897/98 während Gabriel Faurés Kompositionsunterricht am Konservatorium aufgeführt – von Georges Enescu auf der Violine, begleitet vom Komponisten selbst am Klavier. Das Werk blieb in Ravels Archiv erhalten und wurde erst 1975, anlässlich seines 100. Geburtstags, unter dem etwas irreführenden Titel Sonate posthume veröffentlicht. Die Sonate von 1897 ist jedoch keineswegs ein moderner Nachklang aus Ravels späterer Schaffenszeit. Vielmehr zeigt sie den starken Einfluss der führenden Komponisten der französischen Kammermusik auf den jungen Musiker in seiner Ausbildungszeit. Wahrscheinlich hat Ravel die Partitur später nicht veröffentlicht, weil sie seiner Vorstellung eines modernen, unabhängigen Schaffens nicht entsprach. Das Werk, das von den Sonaten Cèsar Francks und Gabriel Faurés inspiriert ist, passte nicht zu dem Bild, das er von sich für die Nachwelt schaffen wollte.
Carl Philipp Emanuel Bach – der „Hamburger Bach“, wie die Hamburger ihn nennen, und der „Berliner Bach“, wie ihn die Berliner bezeichnen – spielt in der Geschichte der Violinsonate eine entscheidende Schlüsselrolle. Bereits sein Vater, der große Johann Sebastian Bach, hatte mit seinen Sonaten für Violine und „obligates Cembalo“ begonnen, das begleitende Tasteninstrument zu etablieren. Er gedachte ihm nicht nur die begleitenden Harmonien zuzuschreiben, sondern fügte ihm eine auskomponierte, gleichberechtigte Klavierstimme zur Violine hinzu. Diese Emanzipation des Klaviers ging so weit, dass einige Jahrzehnten später bei Mozart und Beethoven die Violine vom Klavier in eine Art Nebenrolle gedrängt wurde – sozusagen in die Rolle, „die zweite Geige zu spielen“. Mozart und Beethoven bezeichneten ihre Violinsonaten daher als Sonaten für Klavier und Violine. Beethovens Kreutzer-Sonate war sogar mit „Klaviersonate begleitet von einer Violine“ überschrieben. Natürlich wird dieser Bezeichnung den meisten Sonaten nicht gerecht. Nachdem also das Klavier von Vater & Sohn Bach emanzipiert worden war, musste schließlich die Violine selbst emanzipiert werden. Seit Johannes Brahms heißen die Werke in dieser Besetzung wieder „Sonaten für Violine und Klavier“. CPE Bachs c-moll-Sonate für Violine und obligates Cembalo (oder Klavier) Wq. 78 muss zur Zeit ihrer Uraufführung ein hochmodernes Werk gewesen sein! Der erste Satz wirkt wie ein großes Duett, das in einer Oper auch von zwei Singstimmen gesungen werden könnte. Der langsame Satz in der Mitte der drei Sätze könnte man ebenso bei den freien Fantasien einordnen, derer CPE Bach einige komponiert hat. Diese freien Fantasien waren, ähnlich wie die neue Form der Violinsonate, eine wichtige Inspirationsquelle für Mozart und Haydn. Der letzte Satz ist einerseits ein hochvirtuoser Barocksatz, fast schon typisch, und gleichzeitig gibt er bereits einen Ausblick auf die instrumentale Virtuosität, die später bei Beethoven zu finden sein wird. Auch die Tonart c-moll ist zu dieser Zeit, also kurz nach der Erfindung der wohltemperierten Stimmung, noch ungewöhnlich. Sogar Mozart hat nur sehr selten Sonaten und Instrumentalkonzerte in Moll geschrieben. Bei Beethoven hingegen steht die Tonart c-moll immer im Zusammenhang mit großem Drama und einer ausweglosen Schicksalshaftigkeit (wie in der 5. Symphonie, der „Pathétique“, der letzten Klaviersonate op. 111, dem 3. Klavierkonzert und vielen weiteren Werken). CPE Bachs Klavierfantasien sind von beispielloser Spontaneität und ziehen Spieler und Zuhörer mit magischer Kraft in die Geistes- und Seelenwelt des Komponisten hinein. Sie sind voll von wechselnden musikalischen Augenblicksbildern, Stimmungsgegensätzen und dramatischen Kontrasten. In seiner Fantasie fis-moll, die ein Jahr vor seinem Tode entstand, stellt Bach zunächst die drei musikalischen Hauptelemente (Adagio, Largo sowie kadenzartige Läufe und Arpeggien) vor und verwebt sie in freier Form miteinander. Den Begriff „Fantasie“ benutzt er mehr im Sinne von „Improvisation“ („quasi improvisando“), und liefert hier das Paradox einer völlig auskomponierten Improvisation. Die formalen Freiheiten, die er sich dabei nimmt, waren zu seiner Zeit radikal neu und finden sich zum Teil erst in der avantgardistischen Musik unserer Tage wieder. Beispielsweise werden in weiten Teilen der Kadenzen die Taktstriche einfach weggelassen, wodurch das feste Metrum, das zu den Grundbausteinen der europäischen Musik gehört, völlig verschwindet. CPE Bachs empfindsamer Stil öffnete das Tor zu einer neuen Epoche, der Klassik - man denke besonders an Beethovens Klaviermusik.
Die Sonate für Violine und Klavier von Claude Debussy entstand 1916/17 - mitten im Ersten Weltkrieg und etwa ein Jahr vor Debussys Tod. Der Krieg und die Verschlechterung seiner todbringenden Krankheit hatten Debussy zunächst in eine Schaffenskrise geführt. Während eines Erholungsurlaubs bei Freunden in Pourville in der Normandie fasste er den Plan sechs Sonaten in verschiedenen Besetzungen zu schreiben. „Ich habe die Fähigkeit wieder erlangt, musikalisch zu denken, was mir ein ganzes Jahr nicht gelungen war... nun aber habe ich geschrieben wie ein Besessener, oder wie einer, der am nächsten Tag sterben muss ...“ Die Besonderheit dieses Projekts, das den Komponisten wieder zu seinem Medium zurückfinden ließ, besteht darin, dass er sich hier auf alte französische Kompositionsformen des Barock bezieht. Beispielsweise arbeitet Debussy in seinen Sonatensätzen mit monothematischen Formen, ähnlich wie man sie von Couperin oder Rameau kannte. Neben Ravel gilt Debussy als Vollender des musikalischen Impressionismus. Oft wird er im selben Atemzug mit den Malern Monet oder Renoir erwähnt. Er gilt aber auch als einer der wichtigsten Vertreter der französischen Musik im Sinne von nationaler Musik. Nur zu leicht wird übersehen, dass Debussy ein Zeitgenosse von „National-Komponisten“ wie Dimitri Schostakowitsch in Russland, Edvard Elgar in England oder Manuel de Falla in Spanien war. Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges und in einer noch keineswegs globalisierten Welt ist das ein wichtiges Faktum. Ein wesentlicher Aspekt dieses Themas ist Debussys tiefgehende Auseinandersetzung mit der Musik Richard Wagners, die zwar früher entstanden war, aber in Deutschland während des Ersten Weltkrieges eine große Rolle spielte. Das eigentümlich Französische unterstreicht Debussy noch einmal deutlich durch seine Rückbesinnung auf die alten französischen Meister. Leider konnte Debussy von den sechs geplanten Sonaten nur drei fertigstellen, nämlich die Sonate für Harfe, Flöte und Viola, die Sonate für Cello und Klavier und schließlich die Sonate für Violine und Klavier. Sie ist das letzte Werk, das er vollendete.
Maurice Ravel hielt es nicht für nötig, diesen ersten Versuch einer Sonate für Klavier und Violine in das Verzeichnis seiner Werke aufzunehmen. Der Einzelsatz wurde im April 1897 vollendet und vermutlich im akademischen Jahr 1897/98 während Gabriel Faurés Kompositionsunterricht am Konservatorium aufgeführt – von Georges Enescu auf der Violine, begleitet vom Komponisten selbst am Klavier. Das Werk blieb in Ravels Archiv erhalten und wurde erst 1975, anlässlich seines 100. Geburtstags, unter dem etwas irreführenden Titel Sonate posthume veröffentlicht. Die Sonate von 1897 ist jedoch keineswegs ein moderner Nachklang aus Ravels späterer Schaffenszeit. Vielmehr zeigt sie den starken Einfluss der führenden Komponisten der französischen Kammermusik auf den jungen Musiker in seiner Ausbildungszeit. Wahrscheinlich hat Ravel die Partitur später nicht veröffentlicht, weil sie seiner Vorstellung eines modernen, unabhängigen Schaffens nicht entsprach. Das Werk, das von den Sonaten Cèsar Francks und Gabriel Faurés inspiriert ist, passte nicht zu dem Bild, das er von sich für die Nachwelt schaffen wollte.
Ticketvorverkauf ab 19.11.2024 um 11 Uhr
Sie sind ein bestens eingespieltes Team: Vor 40 Jahren gründete der ungarische Dirigent Iván Fischer in seiner Heimatstadt das Budapest Festival Orchestra und führte es über die Jahre zu Weltruhm. Ihr großes Jubiläum feiern die äußerst gern gesehenen Elbphilharmonie-Gäste im Rahmen des Internationalen Musikfests unter dem Motto »Zukunft« mit der visionären Musik von Gustav Mahler. Die Star-Besetzung setzt sich mit Christiane Karg und Anna Lucia Richter auch in den Gesangs-Soli fort.
»Aufersteh’n, ja aufersteh’n, wirst du!« Ergreifend optimistisch trägt der Chor am Ende von Mahlers Zweiter Sinfonie die religiös und philosophisch motivierte Kernbotschaft des Werks vor. Bis heute sind Aufführungen der monumentalen »Auferstehungssinfonie« ein beeindruckendes Ereignis – nicht nur in Hamburg, wo dem Komponisten im »Michel« einst die Eingebung für das Chorfinale kam. Wie passend, dass mit dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor ein Hamburger Klnagkörper eben jenes Finale übernimmt. Das Manuskript des rund eineinhalbstündigen Werks wurde vor einigen Jahren für 5,3 Million Euro versteigert – das Live-Erlebnis ist zum Glück (un)bezahlbar.
Sie sind ein bestens eingespieltes Team: Vor 40 Jahren gründete der ungarische Dirigent Iván Fischer in seiner Heimatstadt das Budapest Festival Orchestra und führte es über die Jahre zu Weltruhm. Ihr großes Jubiläum feiern die äußerst gern gesehenen Elbphilharmonie-Gäste im Rahmen des Internationalen Musikfests unter dem Motto »Zukunft« mit der visionären Musik von Gustav Mahler. Die Star-Besetzung setzt sich mit Christiane Karg und Anna Lucia Richter auch in den Gesangs-Soli fort.
»Aufersteh’n, ja aufersteh’n, wirst du!« Ergreifend optimistisch trägt der Chor am Ende von Mahlers Zweiter Sinfonie die religiös und philosophisch motivierte Kernbotschaft des Werks vor. Bis heute sind Aufführungen der monumentalen »Auferstehungssinfonie« ein beeindruckendes Ereignis – nicht nur in Hamburg, wo dem Komponisten im »Michel« einst die Eingebung für das Chorfinale kam. Wie passend, dass mit dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor ein Hamburger Klnagkörper eben jenes Finale übernimmt. Das Manuskript des rund eineinhalbstündigen Werks wurde vor einigen Jahren für 5,3 Million Euro versteigert – das Live-Erlebnis ist zum Glück (un)bezahlbar.
Daphnis und Chloe sind eines der ersten großen Liebespaare der Literatur. Die Vorlage für Maurice Ravels Daphnis und Chloe des griechischen Dichters Longos ist ein Hirten-, Liebes- und Entwicklungsroman, wobei sich die Entwicklung in diesem Fall nicht auf die Bildung des Charakters und der Persönlichkeit bezieht, sondern vielmehr auf das Erwachen und das Kennenlernen der eigenen Sexualität. Ganz gleichberechtigt entdecken sich die jungen Hirten jenseits aller Konventionen gegenseitig. Der Roman ist denn auch dem Gott Eros gewidmet.
Festmahl für die Ohren
Unter den zahlreichen Spitzenorchestern, die beim Internationalen Musikfest Hamburg gastieren, ist auch das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter Leitung seines Chefdirigenten Sir Simon Rattle. Gemeinsam präsentieren sie Musik zweier Franzosen, die für Forschungsgeist und Innovationsgabe berühmt geworden sind: Pierre Boulez und Maurice Ravel. Highlight des Abends ist Ravels Ballettmusik »Daphnis et Chloé«, die in luxuriöse Klangwelten entführt.
Rattle und das BRSO machen dafür gemeinsame Sache mit dem Hamburger Carl-Philipp-Emanuel-Bach-
Eine rituelle Handlung in Tönen zu Ehren eines verstorbenen Freundes schaffen – das war der Kompositionsanlass für Pierre Boulez »Rituel«. Der Experimentator Boulez teilte das traditionelle Orchester dafür in acht unterschiedlich große Gruppen auf, deren Zusammensetzungen von einer solistischen Oboe bis zum großen Blechblas-Ensemble reichen. Durch die Verteilung überall im Raum macht das Stück einen großen Schritt ins Publikum hinein und lässt es unmittelbar am musikalischen Geschehen teilhaben.
Daphnis und Chloe sind eines der ersten großen Liebespaare der Literatur. Die Vorlage für Maurice Ravels Daphnis und Chloe des griechischen Dichters Longos ist ein Hirten-, Liebes- und Entwicklungsroman, wobei sich die Entwicklung in diesem Fall nicht auf die Bildung des Charakters und der Persönlichkeit bezieht, sondern vielmehr auf das Erwachen und das Kennenlernen der eigenen Sexualität. Ganz gleichberechtigt entdecken sich die jungen Hirten jenseits aller Konventionen gegenseitig. Der Roman ist denn auch dem Gott Eros gewidmet.
Festmahl für die Ohren
Unter den zahlreichen Spitzenorchestern, die beim Internationalen Musikfest Hamburg gastieren, ist auch das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter Leitung seines Chefdirigenten Sir Simon Rattle. Gemeinsam präsentieren sie Musik zweier Franzosen, die für Forschungsgeist und Innovationsgabe berühmt geworden sind: Pierre Boulez und Maurice Ravel. Highlight des Abends ist Ravels Ballettmusik »Daphnis et Chloé«, die in luxuriöse Klangwelten entführt.
Rattle und das BRSO machen dafür gemeinsame Sache mit dem Hamburger Carl-Philipp-Emanuel-Bach-
Eine rituelle Handlung in Tönen zu Ehren eines verstorbenen Freundes schaffen – das war der Kompositionsanlass für Pierre Boulez »Rituel«. Der Experimentator Boulez teilte das traditionelle Orchester dafür in acht unterschiedlich große Gruppen auf, deren Zusammensetzungen von einer solistischen Oboe bis zum großen Blechblas-Ensemble reichen. Durch die Verteilung überall im Raum macht das Stück einen großen Schritt ins Publikum hinein und lässt es unmittelbar am musikalischen Geschehen teilhaben.